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Neues Programm von Matthias Reuter

Wenn wir es unser Motto nennen, dass wir die Künstler und Künstlerinnen veranstalten, die wir selbst gerne auf der Bühne sehen wollen, dann ist Matthias Reuter eines der besten Beispiele dafür. Der Kabarettist aus dem Ruhrgebiet ist besonders gern gesehener Bühnegast in Ostwestfalen-Lippe und macht am 10. Februar 2021 Halt in der Stadthalle Gütersloh in der „SCHLADO-Reihe“, bei der wir zusammen mit Kultur Räume Gütersloh den SCHönen LAngen DOnnerstag ausrufen dürfen. Damit holt Matthias Reuter auch einen aus aktuellen Gründen verschobenen Termin nach, und bringt nun auch noch ein brandneues Programm mit: Karrierefreies Wohnen. Manchmal wird ein Programmtitel zum Alltag. Als Matthias Reuter sein neues Kabarettprogramm „karrierefreies Wohnen“ nannte, ahnte er nicht, dass er das dann erstmal ein Jahr lang machen würde. Doch nicht nur für Inzidenzen gilt: wenn alles ständig eskaliert, ist es das Beste, man pausiert. Wo Medien, Politik und Mitmenschen zunehmend hysterischer werden, setzt Reuter auf Ruhe. Und Humor. Aber für beides braucht man Zeit. Und so beantwortet er die uralte schwedische Möbelverkäuferfrage „Wohnst Du noch oder lebst Du schon?“ mit dem Satz „Ich wohne. Um noch was vom Leben mitzukriegen.“ Je nach Nachbarschaft ist das ja auch schon Event genug. Karrierefreies Wohnen ist der Versuch, im vierten Stock am Boden zu bleiben, während gleichzeitig vor der Tür der ganz normale Wahnsinn patrouilliert: weltreisende Viren, wahlkämpfende Wichtigtuer, falsche Dachdecker und Polizisten, Plauderkassen im Supermarkt und Saugroboter mit Kosenamen. Und ständig die bange Frage: Ist Kabarett überhaupt noch systemrelevant? Reuter ist da optimistisch, denn der Mann von der Reinigung hat ihn neulich gefragt, wann er endlich mal wieder aufritt und seine Hemden und den Anzug vorbeibringt. Immerhin! Und so macht sich Matthias Reuter pflichtbewusst auf den Weg in die Kleinkunsttheater der Republik, um Klavier zu spielen, Geschichten zu lesen, Menschen zu unterhalten und seinen Anzug zu verschmutzen. Denn das geht wirklich nur auf der Bühne.

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